Lieber Greg Lake,

heute bekam ich einen gehörigen Schreck: als ich an nichts Böses denkend im Baumarkt an den Regalen entlangschlenderte, um noch ein paar Schrauben und Kleinteile für ein Röhrenverstärker-Projekt zusammen zu suchen, haute mir unvermittelt die Musikberieselungsanlage Dein unsäglich kitschiges „I Believe In Father Christmas“ um die Ohren.

Als Balladensänger auf der ersten Platte In The Court Of The Crimson King von King Crimson hast Du mir noch sehr gefallen. Später – bei Emerson, Lake & Palmer – sangst Du in ähnlichem Stil solche herrlichen Songs wie „Lucky Man“ oder „From The Beginning“. Da war’s noch in Ordnung. Aber spätestens ab Works Vol.I, dem ersten etlicher schlechter ELP-Alben, wurden Deine Beiträge unerträglich schmalzig. Und auf Works Vol.II – dem künstlerischen Ausverkauf einer einst progressiven, innovativen Band – triebst Du’s mit „I Believe In Father Christmas“ auf die Spitze in die Grube. Ein jämmerliches Liedchen auf einem ärgerlich schlechten Album.

Und jetzt spielen sie Dich im Baumarkt, um die armen Kunden zu berieseln. Kann’s einem Song noch schlechter ergehen?

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