Im Sommer des Jahres 1976 war der Dancing Queen einfach nirgends zu entkommen. Abend für Abend saß ich frustriert - weil nach zwei Jahren frisch verlassen, ohne aus der Ferne etwas dagegen unternehmen zu können - unter lauter anderen W15ern* in der Kasernenkneipe beim stark verbilligten Bier in der Nähe der Musikbox. Und alle wollten immer nur Dancing Queen hören. Man wusste nach einer Weile nicht mehr, wovon man besoffen wurde - vom Bier oder von diesem verdammten Ohrwurm. Meine Dancing Queen tanzte jetzt wohl mit einem Anderen ... wozu also am Wochenende nach Hause fahren ...?
Wenn ich - so wie zufällig gestern am Autoradio - diesen Abba-Titel höre, beschwört das augenblicklich die Erinnerungen an die ungeliebte Bundeswehrzeit wieder herauf. Zum Abba-Fan wäre ich auch ohne diese Erfahrung nie geworden, aber gerade Dancing Queen ist ein gutes Beispiel für perfekt produzierte Pop-Musik, das muss ich zugeben.
* W15er = Wehrpflichtiger für 15 Monate
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