Greg Lake – † 07. Dezember 2016

Greg Lake
Greg Lake – Photo: Lrheath at en.wikipedia

Jetzt auch noch Greg Lake! Nachdem sich Keith Emerson im März diesen Jahres erschoss und so für immer die Bühne verließ, erlag gestern sein ELP-Bandkollege Lake einem Krebsleiden.

Beide gehörten zum inneren Zirkel des musikalischen Personals, das nachhaltig meine musikalische Sozialisation (als Hörer) geprägt hat. Für mich war Lake ein begnadeter Sänger, überhaupt ein Musikant im allerbesten Sinne – trotz seines gelegentlichen Hangs zur Schnulze. Wenn ich jetzt sagte, er werde mir in Zukunft fehlen, dann träfe das die Sache nicht ganz: dafür war er mir als Musiker gar nicht mehr präsent genug und als Mensch kannte ich ihn überhaupt nicht. Aber zu wissen, dass es ihn nicht mehr gibt, macht mir die Welt ein ganzes Stück ärmer!

Warum sind auf Flohmärkten gekaufte Simon & Garfunkel-LPs grundsätzlich verstaubt und verschrabbelt?

Dieser kleine Aufsatz hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel – ich veröffentlichte ihn erstmals im März 2012 im Vorgänger-Blog „der Radionist“. Nachdem ich am letzten Wochenende mit drei auf dem Flohmarkt gekauften Leonard Cohen-LPs ganz ähnliche Erfahrungen machen durfte wie nachfolgend beschrieben, hole ich nun den alten Beitrag aus dem Dornröschenschlaf und präsentiere ihn hier erneut.


19. März 2012 – Wie schon mal berichtet, gehört während unseres sonntäglichen Frühstücks der Plattenteller entweder Annunzio Mantovani oder Bert Kaempfert. Ok, ich weiß, das ist nichts intellektuell Hochwertiges, aber es macht gelegentlich ungeheuren Spaß und ist obendrein noch gut gemacht.

Simon & Garfunkel - The Concert in Central Park (2LP 1982)Am letzten Sonntag aber verordnete ich mal eine Ausnahme und legte Simon and GarfunkelThe Concert in Central Park (2LP 1982) auf. Und da war es wieder: knister, knister, rausch, knack… – ganz typisch für auf dem Flohmarkt gefundene Schallplatten des Duos. Man kann fast seinen Hintern drauf verwetten – Simon und Garfunkel von gebrauchter Schallplatte knistern, knacken und rauschen immer. IMMER!!! Aber warum?

Diese Platten müssen unglaublich genudelt worden sein. Heavy rotation! Das ist nur so zu erklären, dass irgendein süßes Gift von dieser Musik ausgeht, irgendwas süchtig machendes. Vielleicht wirkt das besonders auf eine bestimmte Altersstufe, deren Angehörige sich von dieser Musik auf eine diffuse Art und Weise unglaublich verstanden fühlen.

Ich mags mal vergleichen mit meinen Erfahrungen, die ich mit Hermann Hesses Buch „Der Steppenwolf“ gemacht habe. Im Alter von 16, 17 oder 18 ist man ja geneigt, das eigene pubertätsbedingte seelische Durcheinander nicht für eine Phase, sondern für etwas Bleibendes zu halten. Jemand, der so denkt, erkennt sich in seiner Verzweiflung allzu leicht wieder in Hesses Alter-Ego-Romanfigur Harry Haller, hin- und hergerissen zwischen bürgerlichen Konventionen und dem Willen zum (letztlich doch nicht in die Tat umgesetzten) Aufbruch in die Unangepasstheit. In dieser blöden Situation wird einem „Der Steppenwolf“ zur Bibel, für jeden in der geschundenen Seele quer sitzenden Pups findet man dort Bestätigung. Entsprechend ackert man das Buch immer und immer wieder durch auf der Suche nach Erleuchtung, die einem jedoch letzten Endes nicht zuteil wird.

Die Pubertät vergeht, die Seele gesundet, den Steppenwolf überwindet man innerlich erstaunlich schnell – nur für das Buch, in dem man monate-, vielleicht jahrelang geackert hat, kommt jede Hilfe zu spät. Es ist völlig ramponiert. Egal – diese Phase ist überwunden, der Schmöker hat seine Schuldigkeit getan!

Hier schlage ich den Bogen zurück zu den gebraucht gekauften Simon & Garfunkel-Scheiben. Die mögen sich auch mal eine Zeit lang im Besitz ungarer Pubertanden befunden haben, die sich das schwere Gemüt an ihnen abarbeiteten. Das würde erklären, warum gebrauchte Simon & Garfunkel-LPs immer… – Sie wissen schon!


Unser Frühstück war von der Sorte, die wir im innerfamiliären Sprachgebrauch ein „Heldenfrühstück“ nennen. Unser Selbstversuch hat bewiesen, dass man zur Mucke von Simon & Garfunkel nicht nur die Seele massieren, sondern ebenso famos tafeln kann. Daran kann auch das Geknister und Geknacke der Plattenwiedergabe nichts ändern.

heavy rotation Vol. 19: Keith Emerson & Greg Lake – Live From Manticore Hall (CD 2014)

Keith Emerson & Greg Lake – Live From Manticore Hall (CD 2014)Schon lange her, dass ich zuletzt einen Beitrag der Kategorie heavy rotation geschrieben habe. Seit einer Woche aber hat sich das hier zu besprechende Album die Lufthoheit über meinen CD-Spieler erobert – daher möchte ich auf die Scheibe hinweisen.

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich! So begeben sich 2010 Keith Emerson und Greg Lake gemeinsam auf Tour durch kleine Hallen in Amerika. Emerson hat seit längerer Zeit Probleme mit der rechten Hand (Karpaltunnelsyndrom), Lake ist „raus“, hat keine Routine mehr. Die Tour soll die beiden fit machen für weitere Streiche, so die Idee der Plattenfirma. Mit abgespecktem Instrumentarium und ohne Schlagzeuger (der kommt wohl gelegentlich vom Band) treten sie ihrem Publikum entgegen, erzählen zwischen den Stücken Schwänke aus der ELP-Bandhistorie. Na ja …

Was die beiden „alten Herren“ aber aus dem musikalischen Sack lassen, ist aller Ehren wert! Los geht’s mit From The Beginning, das schon immer zu meinen ELP-Favourites gehörte. Wow, ein Vorspiel von Emerson – ok, warum nicht, es passt. Ich bin gespannt, ob Greg Lake seinen stimmlichen Part hinbekommt – er schafft es hervorragend! Zum Schluss statt des gewohnten Moog-Synthesizer-Solos Klavierklänge – auch das geht vollkommen in Ordnung. Man ahnt – die Arrangements sind vereinfacht, kommen den gegenüber den Glanzzeiten der Band leicht eingeschränkten Möglichkeiten der Protagonisten entgegen, das schadet aber der Musik überhaupt nicht.

Weiter mit I Talk To The Wind, einem gelungenen Rückgriff auf Lakes Zeit bei King Crimson und deren Debütalbum In The Court Of The Crimson King. Es geht Schlag auf Schlag: Bitches Cristal vom Album Tarkus, The Barbarian vom ELP-Debütalbum, dann das unvergleichliche Take A Pebble, die Tarkus-Suite. Während des herrlich kitschigen C´est La Vie wird’s noch mal etwas ruhiger, bevor bei Pirates wieder richtig die Post abgeht. Und endlich – hätte man die beiden sonst von der Bühne gelassen? – der Lucky Man.

Ich lümmle mich dabei verzückt im Sofa, schlürfe mein Weinchen, muss manchmal grinsen, wenn an gewissen Stellen Emersons Solos etwas einfacher ausfallen als seit Jahrzehnten ins Gedächtnis eingebrannt, oder wenn Lakes Stimme statt in noch höhere Lagen doch lieber in die tieferen ausweicht. Geschenkt! Emerson und Lake machen ihre Sache richtig gut, mit heiterer Gelassenheit, so scheint es, in Selbstbeschränkung, aber durchaus mit Freude über das Geschaffene – auch ein bisschen Altersweisheit scheint da mitzuschwingen. Und plötzlich geht mir auf, warum mich das so anrührt: auch ich bin älter geworden, sitze gern bequem, trinke Wein statt Bier und stöhne ein bisschen, als ich mich erhebe, um zum CD-Spieler zu gehen … C´est La Vie!

Der echte Audiophile

audiophil Symbolfoto

Freund Segschneider macht sich so seine Gedanken. Er wäre gern ein echter Audiophiler. Aber als er sich im weltweiten Netz so umschaut, geht ihm recht schnell auf, dass es ihm dazu wohl an der richtigen Ausstattung fehlt … Mal sehn, was er schreibt:

Dieses mal vorab: ich bin ein ganz kleines Würstchen und das Folgende ist ausschließlich neidbasiert. Das kann man schon an diesen kleinen Details erkennen:

Erstens: meine Anlage versteckt sich zu wesentlichen Teilen im geschlossenen Schrank, auch beim Musikhören, lediglich Plattenspieler und CDler sind aus Bequemlichkeit offen dahingestellt. Ein Plattenspieler mit einem Tonarm und ein alter CD-Spieler.

Zweitens: die Musik hingegen füllt sichtbarlich die Regalbretter. Und setzt zugleich einen optischen Schwerpunkt im Raum.

Und drittens: der Raum ist linear, mit kurzen Nachhallzeiten. Linear meint: stelle ich einen Profi-Lautsprecher aus der goldenen Ära, sagen wir mal ’nen Spendor auf, dann messe ich – mit altem Messverfahren, wie früher beim Rundfunk üblich – bezogen auf eine ideale Mittellinie eine Abweichung von maximal einem dB. In normalen Wohnräumen sind Tieftonresonanzen unvermeidlich, bei Räumen von circa 20 bis 40 Quadratmetern bewegen sie sich in der Größenordnung von 10 bis 20 dB Überhöhung. Bei mir sind es maximal drei dB. Das alles ohne jede Klangtuningmaßnahme, einfach so. In einem normalen Wohnraum. Nebenbei bemerkt erlaubt der Raum hohe Pegel, eine Option, von der ich jedoch nicht Gebrauch mache. Ich liebe Musik, vor allem Klassik, aber keinen Krach.

So geht’s natürlich nicht!

Also, Obacht, jetzt kommt, wie man’s richtig macht. Wie audiophiler Raum gestaltet ist, da könnten sich die Kirchenbauer des Barock mal ein Beispiel dran nehmen. Ein Schrein der HighFidelity – was sage ich: Altäre, Nebenaltäre und Seitenflügel überborden sich, das Auge wird erschlagen. Denn da steht, nein, da türmt sich, ja was eigentlich? Pracht und Herrlichkeit wollen kein Ende nehmen, der Blick irrt haltlos hin und her. Und wirklich, dort hinten im Winkelchen reicht ein Regal an die Raumdecke, per Leiter erreichbar kann man dort die Musik entnehmen. Es ist einfach nicht wahr, dass der Audiophile nur zwei Dutzend Vorführscheiben besitzt. Wahr ist aber, dass er Elvis Presley und – sofern er mein Landsmann ist – Freddy Quinn hört.

Ein wenig Eingewöhnungszeit muss verstreichen, dieweil die im Geiste Gleichgesinnten über noch sensationellere Neuigkeiten plaudern. Und nun, nach einer mit „Benzingesprächen“ angenehm gefüllten halben Stunde, nun endlich lernt das Auge langsam zu unterscheiden und zu erfassen.
Woran erkennt man den echten, den einzig wahren Audiophilen? Richtig, man erkennt ihn an den Geräten. Eigentlich ganz einfach, wenn es nur nicht so viele wären. Denn da stehen Stücker zwei, drei Vinyldreher, und – das rechte Maß ist ganz wichtig! – einer davon darf mit nur einem Tonarm ausgestattet sein. Natürlich einem seltenen Tonarm. Es ist immer gut, wenn der Audiophile der Einzige ist, der ein solch seltenes Teil besitzt. Noch besser, wenn es gleich drei, vier, noch mehr Seltenheiten sind, die sich links, rechts, übereinander stapeln – nicht stolpern bitte, hier liegen die goldenen Lautsprecherkabel auf Klötzchen aus japanischem Federahorn – man glaubt gar nicht, welch einen klanglichen Unterschied solch ein Federahorn macht! – und ganz hinten, wandfüllend, türmt sich die Mehrwege-Hornanlage, ebenfalls japanischer Provenienz. Davor stehen Endstufen, CD-ler, Trafos, offene Frequenzweichen, man optimiert ja weiter dran, Lautsprecher, deren mehrere, denn hat der Besucher nicht schon selbst festgestellt, dass mancher Lautsprecher nur mit der ganz bestimmten Endstufe …: genau, es geht um Harmonie. Geht es in der Barockkirche ja auch: Näher, mein Gott, zu dir.

Wie gut, dass es einen Raumteil gibt, in dem der Besucher Luft holen, verweilen, vielleicht sogar in den Lieblingssessel des Audiophilen sinken kann. Der Loungechair von Charles Eames wäre jetzt absolut angemessen, Edles zu Edlem eben. Da kann keine Kirche mithalten. Der Blick fällt von alleine auf die volle Pracht, HiFi-Läden, die soviel Edles auf einmal für den Kunden feilhalten, sucht man in Mitteleuropa vergeblich. Aber hier, hier steht es und türmt sich! Gut ebenfalls, dass das Winkelchen mit Schallplatten kaum störend ins Gewicht fällt.

Und der Audiophile hat ein großes Herz, denn neben all den Hörnern und Mehrwegerichen steht fast unerkannt ein Vollbereichschassis. Und es steht nicht nur da! Zwischendurch einmal wird es sogar angestellt, kombiniert zum Beispiel mit edlen Röhren, japanisch wäre jetzt gut.
Der Besucher fällt fast auf den Teppich vor Verblüffung, würde der Charles Eames ihn nicht so gut festhalten, denn das klingt ja sogar, dieses singuläre Chassis, verblüffend gut noch obendrein! Wie kann das sein? Rätseln und Staunen gehören zum Geschäft, es ist angemessen, mehr als angemessen, dass der Besucher die Heimfahrt aus Italien verblüfft antritt. Denn Italien wäre gut, Japan noch besser, überhaupt gilt der Prophet ja nix in seinem Vaterland, das Ausland sollte es schon sein. The grass is greener on the other side. Wie wahr.

Aber, surprise, surprise, auch Verblüffung lässt sich noch steigern. Das Schönste, nun tatsächlich kaum noch zu übertreffen, ist die gemeinsame Verblüffung! In all dem Schönen, Exotischen, Unüberbietbaren stellt der Audiophile mit seinem Besucher zusammen fest: diese Komponente, eben noch kaum beachtet inmitten all der Herrlichkeit, die ist ja noch viel besser als geglaubt! Da müssen wir uns wirklich mal drum kümmern! Und mit diesem festen Vorsatz im Herzen fährt der beglückte Besucher nun nachhause. Das Leben kann so schön sein! Wir hinwiederum werfen einen etwas ängstlichen Blick in die Runde, wie der Affe im Zoo, wenn er die Besucher sieht, und denken wie er: Wie gut, dass die alle hinter Gittern sind! Das sind echte Audiophile natürlich nicht. Aber ersatzweise sperren sie sich in Hörräume ein. Das reicht dem Affen.

– Segschneider –

Leserbrief zur PL82-Endstufe

Vorgestern schickte mir Hans-Jörg Kohler eine Email, die ich freundlicherweise hier veröffentlichen darf (alle Fotos © H.-J. Kohler):

… endlich ist es soweit. Die PL82 ist bis auf ein paar Kleinigkeiten fertig. Es hat etwas gedauert, der Broterwerb lässt wenig Spielraum. Das Ergebnis kann sich aber durchaus sehen und hören lassen. (…)

Besten Dank für die Ratschläge des guten Segschneider zu den Themen Netztrafo und Ausgangsübertrager. Zuletzt habe ich mich für die Firma Reinhöfer entschieden. Nicht nur wegen des attraktiven Preises, sondern auch wegen des netten Kontaktes mit Herrn Beyer (Fa. Reinhöfer) und dessen Rat:

Reinhöfer-Trafos
Gleichrichterplatine, gefertigt nach der Tonertransfermethode. Nicht ganz so schön wie mit Fotolack. Muss man aber mal probiert haben:

Gleichrichterplatine
Der Aufbau mit der Multiplex-Werft hat mir gut gefallen, ich habe diese allerdings etwas umkonstruiert. Der Gleichrichter ist nach links und die AÜ nach hinten gewichen. Außerdem liegen beide Kanäle nebeneinander. Im Untergeschoss ist die Siebung untergebracht. Die Zement-widerstände im Heizkreis sind zwischenzeitlich verschwunden.

Keramik-Lötleisten gibt es noch:

Röhren-Abteil mit Keramikleisten

Die Siebung in freier Verdrahtung:

Blick aufs Netzteil

Erstes Einschalten mit Regeltrafo (vorsichtshalber) und Saba Greencones. Prompt blieb ein Kanal durch kalte Lötstelle stumm. Letztendlich kam nach einer Stunde Suche doch noch Musik aus beiden:

Draufsicht

Erste Inbetriebnahme

Letztendlich an den Reso-LS mit Vorstufe. Hat lange gedauert, bis die Sache eingerastet ist. (Anmerkung des Audionisten: auf meine Nachfrage schrieb H.-J. Kohler: „…(mit) „EINRASTEN“ meinte ich einfach, dass alle neuen Bauteile, egal ob aktiv, oder passiv, erst nach gewisser Einspielzeit ihre Werte erreichen und dies ist durchaus hörbar.“)

Endstufe beim Einlaufen

Ganz ohne Gehäuse ist mir die Sache doch zu gefährlich. Der Rahmen für die Front ist noch in Arbeit:

Gehäuse

Polklemmen von Jantzen-Audio und Cinch-Buchsen von Neutrik:

Rückseite

Resümee zum Bau

Dank Ihres Beitrages war der Aufbau relativ einfach. Zur Verdrahtung habe ich noch weitere Pläne erstellt. Zum Löten nach Schaltplan war ich doch etwas außer Übung.

Schwieriger hat sich die Beschaffung mancher Teile gestaltet. Es gibt wenige Lieferanten, die Teile, die sie anbieten, auch lagernd führen. Mehrere Nachlieferungen alleine von einer Firma aus Berlin waren notwendig, bis alles parat lag. Die Reinhöfer-Teile waren vor dem Rest da. Mehrere Röhren-Fabrikate konnten problemlos im Netz beschafft werden. Verschiedene Kondensatoren liegen zum Austesten bereit. Freu‘ mich schon drauf!

Klang:

Nach längerer Einspielzeit kamen dann die Vorzüge zum Vorschein. (Die Endstufe) rauscht so gut wie gar nicht. Bassfundament ist dank der Resos – zumindest für meinen Geschmack – genug vorhanden. Ortbarkeit der Instrumente, die Räumlichkeit und Tiefenstaffelung sind erstaunlich. Auch Feininformationen werden nicht verschwiegen. Kurz gesagt, eine musikalisch ganzheitliche Darbietung, die einfach nur begeistert und die Technik in den Hintergrund treten lässt.

Einziges Manko gegenüber meinen Lieblingsendstufen ist die relativ schmale Bühne. Vielleicht tut sich noch was beim Austesten weiterer Röhrenfabrikate und Kondensatoren?

Worauf ich wirklich gespannt bin, wie sich die EMS- LB12EX an der PL82 anhören. Ein wunderbarer Breitbänder, der auch mit wenig Leistung große Vorstellung macht.

Es hat Spaß gemacht.
Danke für den vorausgegangenen netten Kontakt.

Mit bestem Gruß!
Hans- Jörg Kohler

Aus meiner Antwort an Hans-Jörg Kohler:

Hallo Herr Kohler,

mit Ihrem Aufbaubericht haben Sie mir eine große Freude gemacht! Vielen Dank! So ganz verschämt hofft man ja doch, den ein oder anderen Leser dazu anzuregen, ein eigenes Projekt anzugehen. Ich weiß zwar, dass hier und dort emsig gewerkelt wird, aber Sie sind der Erste, der sich mit einem fertigen Verstärker meldet. Ich bin begeistert, dass Sie dabei Anregungen aus unserer Veröffentlichung aufgegriffen haben, aber durchaus auch eigene Wege gegangen sind – chapeau! Ich denke, dass auch Ihre Endstufe in der Lage ist, die Unterschiede zwischen Röhrenfabrikaten, aber auch verschiedenen Koppelkonden-satoren aufzuzeigen. Insofern ist sicher noch die eine oder andere Überraschung zu erwarten, auch in Bezug auf die Breite der Bühne!

Restsonntagsgrüße –
Michael Münch

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