Einmal im Jahr bricht der „Dröper-Flohmarkt“ über unsere Wohnsiedlung herein. Am Vorabend tut man gut daran, seinen fahrbaren Untersatz aus der Gefahrenzone zu bringen, also irgendwo an den Ausfallstraßen zu parken, denn ab dem frühesten Samstagmorgen gehören die Straßen den teilweise auch von weiter her anfahrenden Flohmarktbeschickern, die in die Siedlung fahren und ihre Stände aufbauen dürfen, danach aber auch ihre Wagen außerhalb abstellen müssen.
In früheren Jahren ist es uns immer gelungen, zu Freunden zu flüchten. Das hat aber im letzten und auch diesem Jahr aus Termingründen nicht geklappt, also setzten wir uns zum zweiten Mal dem tosenden Leben um uns herum aus.
Wenn schon, denn schon, beschloss ich – „…dann wird auch nach Schallplatten geguckt!“ Und tatsächlich wurde ich fündig. 25 Langspielplatten für insgesamt ebensoviele Euros konnte ich erstehen. Ein paar der Vinyls knistern ein bisschen und müssen bei Gelegenheit mal gewaschen werden. Die weitaus meisten aber sind in recht passablem Zustand.
Dieser Fang ist mir der liebste und wichtigste: The Boomtown Rats – the fine art of Surfacing.
Wikipedia schreibt:
The Boomtown Rats (1975–1986) waren eine irische New-Wave-Band mit dem Leadsänger Bob Geldof, der später vor allem durch seine Aktivitäten um das Band-Aid-Projekt sowie durch die Live-Aid-Konzerte 1985 und 2005 bekannt wurde.
Im Sommer 1979 machten die Liebste und ich mit einem klapprigen VW 411 Südfrankreich unsicher. Des Französischen nicht mächtig, waren wir begierig auf Nachrichten in einer uns verständlichen Sprache, und da gab es einen englischsprachigen Sender auf Mittelwelle, den wir so mit Ach und Krach empfangen konnten. Und der spielte einmal in der Stunde den – wie man heute weiß – größten Hit der Rats: „I Don’t Like Mondays„. Himmel, wie sehr haben wir schon bald dieses Stück gehasst! Anfangs fanden wir es toll, aber die Begeisterung ließ wegen der heavy rotation doch recht schnell nach.
Seit vorgestern habe ich jetzt die Platte, und sie ruft nur schöne Erinnerungen wach…