Neues vom GRANDE – die Platinen-Version von Yorck Herzberg

Yorck Herzbergs Platinenversion des GRANDE - Foto: Y. Herzberg
Yorck Herzbergs Platinenversion des GRANDE – Foto: Y. Herzberg

Yorck Herzberg kannte ich schon von einem etwas zurückliegenden Mailwechsel zum Beitrag über die Linestufe mit EF95 / 5654 / WE403B. Kürzlich überraschte er mich mit Fotos und einer Beschreibung seines GRANDE-Aufbaus. Besonders an dem ist, dass es sich um eine Platinenversion handelt – die erste, von der ich Kenntnis habe.

Jahrelang hörte ich mit verschiedenen Transistorverstärkern. Bis die EL34 bei mir eingezogen war. Sie stellt alles in den Schatten, was ich bislang gehört hatte. Ich habe mich für den Aufbau mit Platinen entschieden. Sie sind schön übersichtlich. Ich zeichne meine Platinen immer mit CorelDraw, was sich für mich bewährt hat. Den Grundaufbau realisierte ich mit 10mm Resopalplatten. Ein Kunststoff, in den sich Gewindebohrungen perfekt unterbringen lassen. Zum Schluß schraubte ich noch eine Aluplatte und vier Füße unten drunter. Nachdem alles zusammengebaut war, erfolgte nochmals eine Überprüfung. Und dann kam nach kurzgeschlossenem Eingang die erste Inbetriebnahme. Es herrschte Totenstille – kein Brummen war zu hören. Es funktionierte alles auf Anhieb. Der neue Weg in die Röhrentechnik war hiermit eröffnet.

Yorck Herzberg

Rückansicht des GRANDE - Foto: Y. Herzberg
Rückansicht des GRANDE – Foto: Y. Herzberg
Lautsprecher-Terminal, Foto: Y. Herzberg
Lautsprecher-Terminal – Foto: Y. Herzberg
die beiden Verstärker-Module, links einer der beiden Ogonowski-Ausgangsübertrager - Foto: Y. Herzberg
die beiden Verstärker-Module, links einer der Ogonowski-Ausgangsübertrager – Foto: Y. Herzberg
nochmal die beiden Verstärker-Module - Foto: Y. Herzberg
nochmal die Verstärker-Module – Foto: Y. Herzberg
obere Platine: die Symmetrier-Widerstände und Sicherungen für die Heizkreise, unten die Gleichrichter_/Ladeelko-Platine - Foto: Y. Herzberg
obere Platine: die Symmetrier-Widerstände und Sicherungen für die Heizkreise, unten die Gleichrichter-/Ladeelko-Platine – Foto: Y. Herzberg
der Netztrafo - Foto: Y. Herzberg
der Netztrafo – Foto: Y. Herzberg
die Siebketten-Platinen - Foto: Y. Herzberg
die Siebketten-Platinen – Foto: Y. Herzberg

Herzlichen Dank, lieber York, für die informativen Bilder und Deine Zeilen dazu – viel Spaß beim Musikhören!

Breitband-Diskussion – die Zweite

Heute erreichte den Audionisten ein Kommentar zum Beitrag „Breitband-Diskussion“. Ein Leser dieses Blogs hatte Götz Wilimzig direkt angeschrieben und äußerte in seiner Email seine Zweifel in Bezug auf die Brauchbarkeit der in der Schrift „Höchst empfindlich“ empfohlenen Radio-Breitband-Lautsprecherchassis vom Typ Saba Greencone und deren neuzeitlichem Ersatz Beyma 8AG/N.

Nun streue ich mal ein wenig Asche über unsere Häupter: wir entschieden uns, diese Mail hier zu veröffentlichen. Zwar anonymisiert, aber doch ungefragt und sehr pointiert beantwortet. Umso mehr freut uns die neuerliche Reaktion unseres Lesers, der zwischenzeitlich Versuche angestellt hat und in seinem Kommentar nun zu diesem Urteil kommt:

Hallo liebe Audionisten,

nach meiner anfänglichen Kritik an der Musikwiedergabe über Breitbandlautsprecher muss ich mein Urteil durch eine neue Erfahrung zumindest teilweise revidieren!

Mein Urteil über die Alternative Beyma möchte ich aber derzeit noch aufrecht erhalten. Auf Dauer fehlte mir einfach der Tiefgang, das Volumen! Dieses aber jetzt nur aus der Erinnerung heraus, weil die Boxen schon eine Zeitlang nicht mehr existieren.

Was aber die alten Radiolautsprecher anbelangt, habe ich solche Exemplare mal in zwei einfache 70 X 100cm Schallwände konzentrisch eingebaut! Und siehe da, es stellte sich ein frappierendes, farbenreiches Spiel ein, bespickt mit feinsten Informationen und einer Stimmennatürlichkeit, die mich absolut verblüffte! Dazu kam jenes mir fehlende Volumen dazu, heißt ein Akustik Bass wurde glaubhaft abgebildet. Es war wirklich nicht mehr entscheidend, wie weit der Frequenzgang zu messen ist, sondern viel wichtiger wurde die Kohärenz des gesamten Abbildes!

Von daher war es mir ein Anliegen, dieses hier zu revidieren und letztlich zu relativieren.

MfG

Wir freuen uns, dass hier jemand sein ursprünglich gefälltes Urteil zurücknimmt und das auch öffentlich tut – chapeau! Außerdem verweisen wir auf dies:

Es gibt nichts Gutes – außer, man tut es!

Erich Kästner

Breitband-Diskussion

Nach wie vor reibt sich ein Teil der Leserschaft an den im Buch „Höchst empfindlich“ veröffentlichten Verstärker- und Lautsprecherkonzepten. Mitautor Götz Wilimzig bekommt nicht selten Zuschriften mit Fragen und Anregungen hierzu. Eine aktuelle Email hat er nun an mich weitergeleitet. Ich solle doch mal überlegen, ob wir die nicht im Team beantworten wollen – hier im Audionisten-Blog.


Leserbrief

Sehr geehrter Herr Wilimzig und wertes Autorenteam,

mit Genuss und auch Erstaunen habe ich Ihr Buch „Höchst empfindlich“ gelesen und auch einige Prinzipien an meinem EL84 SE Verstärker umgesetzt.
Was mich allerdings immer wieder irritiert, ist die Umsetzung des Lautsprecher-Konzeptes! Ein Beyma, aber auch ein alter ovaler Radiolautsprecher bringen einfach nicht das nötige Volumen. Der Bassbereich wird doch sehr arg eingeschränkt wiedergegeben! 🙁
Nein, ich bin kein Liebhaber der Disco- oder gar Technomusik mit ihren extremen Tiefen. Aber so ein Beyma fällt bei ca. 100Hz an zu sinken und was bei 60, 70 Hz noch an Schalldruck abgegeben wird, dürfte wirklich marginal sein!
Was nützt mir dann ein so kleiner Ausschnitt des Spektrums, wenn das Volumen irgendwie zu kurz kommt?
Aber mein Hauptproblem bleiben einfach die Tiefen! Das muss nicht gleich bis 20Hz runter gehen, aber 40, 50 wären schon gut gewesen. Von daher habe ich halt meine Zweifel an dem gesamten Lautsprecher Konzept! Muss ich der Nostalgie geschuldet so viele Abstriche machen? 🙂
Sehe das natürlich auch unter dem Aspekt des Lobliedes, das in dem Buch gesungen wird!
Dass Breitbänder grundsätzlich auch Stärken haben, will ich ebenfalls nicht bestreiten. Aber Ihr Fazit von der großen Güte der Wiedergabe von Radiolautsprechern kann ich derzeit einfach noch nicht bestätigen!

Mit freundlichen Grüßen
(Name ist der Redaktion bekannt)


Unsere Antwort

SABA Cello
SABA Cello
Lieber Audiofreund,

Sie sind kein Anhänger der alten – oder auch neuen? – Breitbänder. Müssen Sie nicht sein, niemand zwingt Sie. Sie haben vielmehr die volle Freiheit, zu hören mit welchem Lautsprecher auch immer Sie wollen. Sie finden die Tugenden, die manche anderen Menschen an (einigen!) Breitbändern finden, einfach nicht wieder – wenn wir das recht verstehen. Kein Problem! Wir finden dutzendweise bei neuen Lautsprechern die Tugenden nicht wieder, die Vertrieb und Reviewer ihnen andichten!

Leider haben Sie weder technische Forderungen genannt noch Messschriebe beigefügt, die Ihr Unbehagen verdeutlichen könnten. Vielleicht beziehen Sie sich auf die Dinge, die im Internet verbreitet worden sind. Da gibt es zum Beispiel Troels Gravesen, einen dänischen Lautsprecherentwickler, der stellvertretend für viele alte Breitbänder mal den Saba Greencone untersucht hat. Und, siehe da, im sogenannten Reso-Gehäuse läuft der Saba bis 50 Hz runter – nach Troels Gravesens eigenen Messungen. Ja, was kann der Mann dann gegen so einen Lautsprecher haben? Dieses Rätsel ist keines, denn was moderne Lautsprecherentwickler gegen solche Konzepte haben, ist mehrfach publiziert worden, auch bei Herrn Gravesen selbst.

Der Forderungskatalog der Moderne schließt den Breitbänder schlichtweg aus. Wenn wir einen Schallpegel von 95dB bei kleinem Klirr, meist wird 1% genannt, haben wollen, dann gibt es keinen Breitbänder, der das erfüllen kann. Und darüber hinaus kann man noch das beaming ins Feld führen und: Problem erledigt, jedenfalls für moderne Entwickler! Deren Produkte sind – ganz wie bei Angela Merkel – immer alternativlos. Das entspricht ganz und gar dem heutigen Geschäftsleben, zu dem der Verkauf von Lautsprechern ja gehört.

A propos Geschäftsleben. In der Zeitspanne, in der Greencones produziert worden sind, muss ein heutiger Lautsprecherhersteller ein halbes Dutzend Neuheiten vorstellen – mindestens. Oder er geht Pleite. Das Tempo, in welchem sogar die Selbstbauerpostillen neue und aberneueste Schallwandler veröffentlichen, kann man nur noch rasend nennen. Auch diesbezüglich hat sich die Welt geändert. Das gilt sogar für Ihren Röhrenverstärker! Technisch gesehen ist er – leider – nicht mehr „up to date“! Die Forderungen, die ein neuzeitlicher Transistor erfüllt, die kann ein Röhrenverstärker nur noch in seltensten Ausnahmefällen anbieten – so ist es nun eben.

Kleiner Tipp von uns: Sie finden sowohl bei Troels Gravesen als auch bei dipolplus und vermittels Internetrecherche auch anderswo Rezepte, wie man einen Breitbänder mit einem grossen Chassis „unterfüttern“ kann, um am Ende (meistens) ein Dreiwege-Konzept zu haben, das modernen Forderungskatalogen entspricht. Und wenn das Ihren Gefallen finden sollte, wer wollte Sie aufhalten?

Es hat mal ein und dieselbe Jacke gegeben, die jedem Chinesen gepasst hat. Nur die Jacke vom grossen Vorsitzenden Mao soll innen mit Seide gefüttert gewesen sein – falls das nicht ein böswillig von der CIA verbreitetes Gerücht gewesen ist. Aber einen Lautsprecher, der jedem gepasst hätte, den hat es noch nie gegeben. Und wir denken, dass es den auch nie geben wird.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein glückliches Händchen bei der Wahl „Ihres“ Lautsprechers!

PL82-Endstufen-Projekt eines Lesers

Vor zwei oder drei Monaten meldete sich Michael Vogt aus Wien bei mir. Er hatte ein paar Fragen zur PL82-Endstufe und ich hoffe, ich konnte ihm gute Auskünfte geben. Es entspann sich ein lockerer Mailwechsel, parallel dazu entstand sein Aufbau der Endstufe. Nun meldete er sich bei mir mit einem Resümee und einigen Bildern seines Aufbaus. Ich bedanke mich ganz herzlich bei ihm, dass ich seinen Namen nennen und seine Zeilen und Bilder hier veröffentlichen darf!

PL82-Endstufe, Aufbau und Foto: Michael Vogt, Wien
PL82-Endstufe, Aufbau und Foto: Michael Vogt, Wien

Hallo Herr Münch,

anbei sende ich Ihnen wie versprochen meine Bilder des (vorerst fast) fertigen Amps.

Ich habe mich letztendlich doch für die 53:00 AÜs entschieden. Diese bringen ein klein wenig mehr Leistung, die ich gut gebrauchen kann.

Im Laufe der (Entwicklungs-)Zeit habe ich PRP-, ALLEN BRADLEY- und MILLS-Widerstände, sowie schnelle MUR-Dioden eingebaut. Die Jantzen Caps tausche ich vielleicht noch gegen JUPITER oder ähnliche paper/oil-Varianten. All das bringt eine deutlich feinere und ruhigere Zeichnung mit sich.

PL82-Endstufe, Röhren-Peripherie - Aufbau und Foto: Michael Vogt, Wien
PL82-Endstufe, Röhren-Peripherie – Aufbau und Foto: Michael Vogt, Wien

Jetzt müssen die neuen AÜs sich gut einspielen.

Ansonsten ist diese, Ihre Amp-Beschreibung/Anleitung und der Klang ausgezeichnet! Für meinen ersten Röhren-Nachbau bin ich sehr zufrieden. Bei Stimmen ist das Röhrenkonzept fast nicht zu übertreffen.

(…) habe ich im Sommer eine sehr gute GM70-Endstufe hören können. Die klingt zwar dichter und intensiver, aber lange nicht so fein zeichnend wie dieser Amp. Da würde ich nicht tauschen! Überhaupt habe ich bisher keinen besseren Amp auf meinen Lautsprechern gehört. Einschließlich große und schwere 😉 „Nelson Pass first watt“ oder „prima luna“-Varianten.

(…) in der Gesamtansicht ist unschwer die Aufteilung zu erkennen. Lediglich unten links ist von mir (weil gerade vorhanden) die Heizung separat mit 2 weiteren Trafos und Symmetrierung realisiert worden.

PL82-Endstufe, Gesamt-Innenansicht - Aufbau und Foto: Michael Vogt, Wien
PL82-Endstufe, Gesamt-Innenansicht – Aufbau und Foto: Michael Vogt, Wien

Ein Brumm ist in hochohmigen Kopfhörern hörbar…an den Haigner-Lautsprechern aber de facto gar nicht. Ich werde also vorerst nichts Grobes mehr verändern 🙂 bei 85-90% meiner gehörten Musik bin ich vollends zufrieden. Zisch- und „s“-Laute sind ein Vergnügen!

Trotzdem ist die Leistung, wenn man einmal Party- und nicht Zimmerlautstärke haben möchte, ein wenig zu gering. Merkbar ist dies vor allem bei hohen Sopranstimmen, die auch schon bei normaler Lautstärke zum Clipping neigen. Da, und beim druckvollen Bass, ist ein Watt bei mir leider doch zu wenig.

Ich werde mein nächstes Projekt auf eine 2A3SE-Lösung konzentrieren. Wenn ich lineare 2-3 Watt bekomme, reicht das voll und ganz.

MlG
Michael Vogt

Aus meiner Antwort:

Guten Morgen Herr Vogt,

vielen Dank für die eingehende Beschreibung und die Fotos Ihres gelungenen Aufbaus – da kann ich nur gratulieren! Ihr Gerät ist das fünfte oder sechste, von dem ich weiß, dass es sich auf den Beitrag im Audionisten beruft. Ich bin dann immer ein bisschen stolz, Hobbykollegen wie Sie ermutigt oder Anregungen gegeben zu haben – schön! (…)

Wie steht’s denn mit dem Brumm, wenn Sie die Eingänge kurzschliessen? Wenn ich mir Ihren Aufbau ansehe, könnte ich mir ein Trennblech zwischen der NT-Gleichrichter-Abteilung und den Siebketten-Platinen vorstellen – ähnlich, wie ich es bei der Trafo-Abteilung mit der Auskleidung mit Kupferfolie gemacht habe. Das kann, muss aber nichts bringen – bei mir war’s von Vorteil. Trial and error … (…)

Das mit den „Sopranstimmen-Clipping“ kenne ich auch. Die derzeit von mir an der PL82 betriebenen ALTEC Santanas sind mit 93dB nur geringfügig empfindlicher als Ihre Haigners – da ist man bei guter Zimmerlautstärke schon an der Aussteuerungsgrenze. Diese Paarung ist also nichts für den Dauereinsatz. Da muss ich auch noch mal nachlegen. (…)

Zur PL82 nach Audionist/Segschneider passt am allerbesten eine Konstruktion a la SABA Cello. Sollten Sie sich so etwas mal zulegen, werden Sie unerwünschte Restgeräusche auch in den Lautsprechern hören, insofern lohnt es sich durchaus, in Sachen Brumm noch mal Ursachenforschung zu betreiben.

LG nach Wien –
Michael Münch

Leserbrief zur PL82-Endstufe

Vorgestern schickte mir Hans-Jörg Kohler eine Email, die ich freundlicherweise hier veröffentlichen darf (alle Fotos © H.-J. Kohler):

… endlich ist es soweit. Die PL82 ist bis auf ein paar Kleinigkeiten fertig. Es hat etwas gedauert, der Broterwerb lässt wenig Spielraum. Das Ergebnis kann sich aber durchaus sehen und hören lassen. (…)

Besten Dank für die Ratschläge des guten Segschneider zu den Themen Netztrafo und Ausgangsübertrager. Zuletzt habe ich mich für die Firma Reinhöfer entschieden. Nicht nur wegen des attraktiven Preises, sondern auch wegen des netten Kontaktes mit Herrn Beyer (Fa. Reinhöfer) und dessen Rat:

Reinhöfer-Trafos
Gleichrichterplatine, gefertigt nach der Tonertransfermethode. Nicht ganz so schön wie mit Fotolack. Muss man aber mal probiert haben:

Gleichrichterplatine
Der Aufbau mit der Multiplex-Werft hat mir gut gefallen, ich habe diese allerdings etwas umkonstruiert. Der Gleichrichter ist nach links und die AÜ nach hinten gewichen. Außerdem liegen beide Kanäle nebeneinander. Im Untergeschoss ist die Siebung untergebracht. Die Zement-widerstände im Heizkreis sind zwischenzeitlich verschwunden.

Keramik-Lötleisten gibt es noch:

Röhren-Abteil mit Keramikleisten

Die Siebung in freier Verdrahtung:

Blick aufs Netzteil

Erstes Einschalten mit Regeltrafo (vorsichtshalber) und Saba Greencones. Prompt blieb ein Kanal durch kalte Lötstelle stumm. Letztendlich kam nach einer Stunde Suche doch noch Musik aus beiden:

Draufsicht

Erste Inbetriebnahme

Letztendlich an den Reso-LS mit Vorstufe. Hat lange gedauert, bis die Sache eingerastet ist. (Anmerkung des Audionisten: auf meine Nachfrage schrieb H.-J. Kohler: „…(mit) „EINRASTEN“ meinte ich einfach, dass alle neuen Bauteile, egal ob aktiv, oder passiv, erst nach gewisser Einspielzeit ihre Werte erreichen und dies ist durchaus hörbar.“)

Endstufe beim Einlaufen

Ganz ohne Gehäuse ist mir die Sache doch zu gefährlich. Der Rahmen für die Front ist noch in Arbeit:

Gehäuse

Polklemmen von Jantzen-Audio und Cinch-Buchsen von Neutrik:

Rückseite

Resümee zum Bau

Dank Ihres Beitrages war der Aufbau relativ einfach. Zur Verdrahtung habe ich noch weitere Pläne erstellt. Zum Löten nach Schaltplan war ich doch etwas außer Übung.

Schwieriger hat sich die Beschaffung mancher Teile gestaltet. Es gibt wenige Lieferanten, die Teile, die sie anbieten, auch lagernd führen. Mehrere Nachlieferungen alleine von einer Firma aus Berlin waren notwendig, bis alles parat lag. Die Reinhöfer-Teile waren vor dem Rest da. Mehrere Röhren-Fabrikate konnten problemlos im Netz beschafft werden. Verschiedene Kondensatoren liegen zum Austesten bereit. Freu‘ mich schon drauf!

Klang:

Nach längerer Einspielzeit kamen dann die Vorzüge zum Vorschein. (Die Endstufe) rauscht so gut wie gar nicht. Bassfundament ist dank der Resos – zumindest für meinen Geschmack – genug vorhanden. Ortbarkeit der Instrumente, die Räumlichkeit und Tiefenstaffelung sind erstaunlich. Auch Feininformationen werden nicht verschwiegen. Kurz gesagt, eine musikalisch ganzheitliche Darbietung, die einfach nur begeistert und die Technik in den Hintergrund treten lässt.

Einziges Manko gegenüber meinen Lieblingsendstufen ist die relativ schmale Bühne. Vielleicht tut sich noch was beim Austesten weiterer Röhrenfabrikate und Kondensatoren?

Worauf ich wirklich gespannt bin, wie sich die EMS- LB12EX an der PL82 anhören. Ein wunderbarer Breitbänder, der auch mit wenig Leistung große Vorstellung macht.

Es hat Spaß gemacht.
Danke für den vorausgegangenen netten Kontakt.

Mit bestem Gruß!
Hans- Jörg Kohler

Aus meiner Antwort an Hans-Jörg Kohler:

Hallo Herr Kohler,

mit Ihrem Aufbaubericht haben Sie mir eine große Freude gemacht! Vielen Dank! So ganz verschämt hofft man ja doch, den ein oder anderen Leser dazu anzuregen, ein eigenes Projekt anzugehen. Ich weiß zwar, dass hier und dort emsig gewerkelt wird, aber Sie sind der Erste, der sich mit einem fertigen Verstärker meldet. Ich bin begeistert, dass Sie dabei Anregungen aus unserer Veröffentlichung aufgegriffen haben, aber durchaus auch eigene Wege gegangen sind – chapeau! Ich denke, dass auch Ihre Endstufe in der Lage ist, die Unterschiede zwischen Röhrenfabrikaten, aber auch verschiedenen Koppelkonden-satoren aufzuzeigen. Insofern ist sicher noch die eine oder andere Überraschung zu erwarten, auch in Bezug auf die Breite der Bühne!

Restsonntagsgrüße –
Michael Münch

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