Hannes Wader – Tourneeauftakt

Hannes Wader - Nah dran (CD 2012)Heute Abend erleben die Liebste und ich im Kasinosaal hier in Georgsmarienhütte den mittlerweile 70jährigen Hannes Wader beim Auftaktkonzert seiner Herbsttournee.

Der Saal ist proppenvoll – das Publikum so unsere Altersklasse (Mitte 50) und älter. Alles Leute, die mit Waders Liedern groß geworden sind. Ein zu Anfang sichtlich nervöser Künstler schlägt schon mit den ersten Liedern das Publikum in seinen Bann. Bestens bei Stimme und sicher am Instrument eröffnet er wie immer das Konzert mit dem unverzichtbaren „Heute hier, morgen dort“. Dass er die Lyrics von einem dezent auf einem Notenständer installierten Monitor abliest, nimmt ihm niemand übel. Seine Texte waren schon immer recht komplex, so dass er nie vor Aussetzern gefeit war. Wenn er sowas durch Einsatz von Technik vermeiden kann, dann sei`s drum!

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Mastercard kann sie schreiben, aber nicht buongiorno!

Heute bekam ich eine wichtige Nachricht von Dr. Lolita Bacharach:

Nachricht von Lolita BacharachLolita Bacharach, das klingt doch toll! Der Frau glaubt man sofort, dass sie weiß, wovon sie spammt schreibt! Obwohl: neulich war ich in Bacharach. Der Ort ist niedlich, liegt am Rhein, erfüllt so manches romantische Rheinklischee, aber Heimstatt für eine Lolita? Das glaubt man eher nicht… Aber weiß man’s?

Gleich kommen mir ein paar Assoziationen: Lulu Boppard, Emmanuelle St. Goarshausen, Lilith Braubach oder Carmen Rüdesheim sind mögliche Namen, die mir einfallen.

Liebe Spammer, wie wär’s: ich erfinde Euch Namen. Außerdem achte ich ein bisschen auf die Rechtschreibung …

Ansitzen

Wildschwein
Wildschwein. Foto: Archiv © Michael Münch

Markus versorgt uns mit Wild. Er ist Jäger mit Leib und Seele und kann auch gut davon erzählen. Eines Tages bietet er mir an, mal mit ihm anzusitzen. Da ich ein ziemlich neugieriger Mensch bin, begeistert mich die Idee auf Anhieb. Am 1. Mai ist dann Premiere, erstmals baume ich auf – so sprechen die Jäger, wenn sie meinen, dass man auf den Hochsitz – sorry: Ansitz – klettert (zum Ende des Ansitzens baumt man dann wieder ab). Vorher bekomme ich Verhaltensmaßregeln: ich darf ab zwei Stunden vorher nichts mehr trinken, damit mich beim Ansitzen nicht der Harndrang packt. Erstens wäre das viel zu viel Getöse: Abbaumen, Pinkeln, wieder Aufbaumen – da sagt das Wild nein danke, nächstes Mal vielleicht wieder! Außerdem würde der Geruch meines abgeschlagenen Leibswassers das Wild überhaupt davon abhalten, sich zu zeigen. Immerhin wollen wir möglichst ein Wildschwein erlegen und die Biester sind hypersensibel… Aus dem gleichen Grund darf ich nichts anziehen, was irgendwie rascheln könnte.

Ich erscheine entwässert und softclothed zur vereinbarten Uhrzeit und werde gleich in den kleinen Geländewagen verfrachtet. Zum Auftakt gibt’s eine Rundfahrt, bei der ich das Revier kennenlerne. Erste Station: ein Ansitz am Rand eines großen Feldes. Da geht’s noch nicht um Schwarzwild (=Wildschweine), sondern um Rehwild. Letzteres ist nicht ganz so schreckhaft wie die Borstenträger, so dass wir uns noch flüsternd unterhalten können. Mehrere Hasen hoppeln über das Feld und schließlich sehen wir auch einen kleinen Rehbock. Durch das tolle Fernglas betrachtet sieht der junge Bock wie ein ziemlicher Brecher aus, Markus denkt aber gar nicht dran, das Rehlein „zur Strecke zu bringen“. Zum einen ist das Tier doch ziemlich klein, andererseits aber so gut entwickelt, dass es schon deshalb am Leben bleiben soll.

Nach zwei Stunden schlägt Markus vor, den Standort zu wechseln. Noch vor Einbruch der Dunkelheit wollen wir mitten im Wald an einer Stelle sein, wo er mit Wildschweinen rechnet. Ein paar hundert Meter vor dem Ansitz steigen wir aus dem Wagen – Türen zuknallen verboten! Der Hund bleibt im Wagen zurück. Jacky soll erst aktiv werden, falls sein Herrchen zum Schuss kommt und wir im Dunkeln das erlegte Stück Wild suchen müssen. Markus meint, wir sollten vielleicht besser noch mal pinkeln. Dann machen wir uns auf. Wir reden kein Wort, während wir uns möglichst geräuscharm unserem Ziel nähern.

Das Kabuff in vier Metern Höhe ist geräumig und bietet mit Sitzpolstern einen gewissen Komfort. Als wir drinsitzen und Markus die schmale Sicht-Luke öffnet, kann ich das Areal gut überblicken: die große Lichtung vor uns erstreckt sich sicher 60 Meter in die Tiefe und 30, 40 Meter in die Breite. Mitten drauf eine von Markus angelegte Sandfläche, auf die er auch noch Maiskörner gestreut hat. Dorthin hofft er die Wildschweine locken zu können. Das hätte den Vorteil, dass sich die Viecher im Mondlicht vor dem hellen Sand gut abheben und wir sie dann besser sehen können. Im Hintergrund erkenne ich einen roten Klotz auf einem vielleicht zwei Meter hohen Pfahl: das ist ein Salzstein. Markus erklärt’s: immer wenn’s regnet, löst der Regen ein bisschen Salz auf und läuft dann als Salzwasser den Pfahl hinunter. Die Tiere mögen Salz, lecken deshalb gern an dem Pfahl und kommen regelmäßig wieder her. Wenn die wüssten!

Ab jetzt ist Redeverbot. Tageslicht haben wir bald keins mehr, aber der Mond scheint. Das ist auch Voraussetzung, denn im Stockdunkeln könnte man nicht mehr jagen. Jetzt beginnt stundenlanges stummes Warten. Gelegentlich greift Markus zum Fernglas, kurz „das Glas“ genannt. Manchmal reicht er mir wortlos dieses Wunderding, das das restlich vorhandene Licht tatsächlich zu verstärken vermag. Die Waldszenerie vor uns weist Stellen auf, die das bloße Auge nur noch als geschlossene schwarze Flächen wahrnimmt. Das Glas aber macht die Details wieder sichtbar.

Während man dort sitzt und in die Dunkelheit schaut, verändert sich nach und nach die eigene Wahrnehmung. Es ist sehr still – umso besser hört man jedes auch noch so schwache Geräusch. Alles, was irgendwie kreucht und fleucht und dabei Schallwellen produziert, kriegt auf einmal eine Riesenbedeutung – es könnte ja das ersehnte Wildschwein sein. Das denke vor allem ich, weil ich ja im Unterschied zu Markus in Sachen Waldgeräusche ein blutiger Anfänger bin. Er kann’s mir aber momentan nicht erklären, denn es herrscht ja Redeverbot.

Manchmal hört man nur das Kollern im eigenen Bauch oder das im Bauch des anderen. Andere akustische Eindrücke: bellende Hofhunde, Stundenschläge von Kirchturmuhren aus mehreren Richtungen, leise von Osnabrück nach Bremen (oder umgekehrt) rauschende Eisenbahnzüge. Einmal hören wir auch einen Gewehrschuss. Wohl ein anderer Jäger.

Interessanter noch ist das, was man sieht (oder eben nicht). Zu Anfang erkennt man recht wenig. Aber nach einen kleinen Weile stellen sich die Augen auf die Lichtverhältnisse zumindest soweit ein, dass man sich in der Szenerie orientieren kann. Hoch konzentriert starre ich in Richtung der Sandfläche, mache aber recht schnell die Erfahrung, dass das bei mir zu einer tunnelartig verengten selektiven Wahrnehmung führt und ich mich dabei ertappe, dass ich trotz der Starrerei eigentlich gar nichts richtig sehe. Das räumliche Sehen geht so weitgehend verloren und die Augen finden nichts Rechtes zum Scharfstellen. Da geht’s mir wie meiner Digitalkamera: der Autofokus braucht Details, mit denen er arbeiten kann. Was würde ich in so einem Fall als Fotograf tun? Autofokus aus und Objektiv auf „Unendlich“ stellen! Ich versuch’s mit meinen Augen. Man sieht ein paar Sterne, einen davon fixiere ich (= unendlich) und versuche meinen Blick wieder auf den Wald zu richten, ohne dass meine Augen nachfokussieren. Das übe ich eine Weile – Zeit habe ich ja genug. Irgendwann habe ich das Gefühl, zwar das „Nichtfokussieren“ zu beherrschen, aber das hilft mir beim Erfassen des Geländes herzlich wenig.

Ich versuche etwas anderes, was ich mal „defokussiert durch die Szene schauen“ nennen möchte. Vielleicht erklär ich’s am besten so: jeder kennt das, dass man beim Nachdenken manchmal ganz wegtritt und die Umgebung visuell eigentlich nicht mehr wirklich wahrnimmt. Außenstehende denken nun gelegentlich, man schaue durch sie durch. Wenn die einen dann ansprechen, zuckt man erschreckt zusammen und fällt so wieder in die Realität zurück. Das versuche ich jetzt. Dabei kommen mir meine Erfahrungen mit dem Autogenen Training zugute. Schnell bin ich sehr entspannt und versuche nun bewusst, nicht Details, sondern Bewegungen wahrzunehmen. Das aber funktioniert zu gut: jetzt bewegt sich nämlich ständig etwas. Leider führt mich meine Wahrnehmung an der Nase herum. In kurzen Abständen falle ich darauf herein: was ich beim konzentrierten Hinsehen noch als kleinen Busch oder Stein identifizieren konnte, kriegt nun plötzlich Beine und wird zum Wildschwein – leider alles nur eingebildet …

Letztlich bringt nur die Kombination der Methoden etwas: aufmerksam bleiben durch den Wechsel zwischen konzentriertem Hinsehen und dem Versuch, ständig die gesamte Szenerie nach Bewegungen abzu“scannen“. Wach bleiben durch Verändern der Sitzhaltung, An- und Entspannen einzelner Muskelgruppen, gelegentliches Durchs-Glas-Schauen und bewusstes Wahrnehmen der akustischen Eindrücke. Dabei darf man natürlich selbst keinen Krach machen.

Nach vier Stunden wortlosen vergeblichen Wartens verschwindet der Mond – nun macht weiteres Ansitzen keinen Sinn mehr. Es ist round midnight, wir baumen ab.

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Das war am 1. Mai.

Gestern sind wir erneut verabredet. Abends um viertel vor sechs klettere ich in Markus‘ Geländewagen, mit dem sechs Uhr-Glockenschlag baumen wir gemeinsam auf – an gewohnter Stelle. Um halb sieben beginnt die Dämmerung. Heute hilft uns kein Mond, daher sitzen wir nicht auf Wildschwein an, sondern hoffen auf Dam- oder Rehwild. Dazu bleibt uns Zeit bis etwa acht Uhr Abends – danach werden wir nicht mehr viel sehen. Markus ist guter Dinge, dass wir Erfolg haben könnten. Er hat ein paar Tage lang eine Kamera mit Bewegungsmeldern am Ansitz aufgestellt und auf diese Weise einiges an Wild auf den Chip gebannt. Gestern Nachmittag schon hat er die Sandfläche geharkt und Maiskörner darauf verstreut. Aber so lange wir auch warten: das Wild ist wohl anderweitig zu beschäftigt, um uns auf den Leim Sand zu gehen. Wir haben wieder keinen Erfolg.

Markus schlägt vor, es heute Morgen noch mal zu versuchen. Klar sage ich zu. Um fünf in der Frühe pelle ich mich aus dem Bett, sitze um kurz vor halb sechs im Auto und um viertel vor sechs im grünen Lada. Um sechs Uhr baumen wir auf. Eine neue Erfahrung: die Sicht wird besser statt schlechter. Dennoch bleibt auch diesmal der Erfolg aus. Um acht Uhr brechen wir die Aktion ab. Zum Schluss untersucht Markus noch die Lichtung. Die Sandfläche ist voller Spuren von Dam- und Rehwild, die Maiskörner sind alle aufgefressen. Da muss noch eine Menge Betrieb gewesen sein, nachdem wir gestern Abend verschwunden waren …

Vorläufiges Fazit:

Trotz mehrerer Anläufe – von einem weiteren Ansitzen zwischendurch habe ich jetzt nicht berichtet – wurde ich immer noch nicht Zeuge eines erfolgreichen Abschusses. Markus weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, dass auch er allein manchmal 20 oder 30 mal ansitzen muss, um zum Schuss zu kommen. Dennoch scheint er zu meinen, er müsse mir doch langsam mal etwas bieten, sonst könne ich vielleicht den Spaß an der Sache verlieren. Nun ja – die Jägerei wird bestimmt kein Hobby von mir werden, aber die Möglichkeit, gelegentlich mit anzusitzen, möchte ich mir gern warm halten. Irgendwann werde ich sicher auch mal einen Abschuss miterleben. Das nehme ich dann als weiteren Eindruck gerne mit. Aber schon jetzt habe ich ein paar Erfahrungen machen können, für die sich mein „Einsatz“ schon längst gelohnt hat.

Allgemein habe ich sehr gern mit Leuten zu tun, die von einer Sache völlig begeistert sind. Solche Menschen sind, wenn sie über ihre Leidenschaft sprechen, ziemlich unwiderstehlich. Markus gehört sicher zu dieser Sorte. Von ihm weiß ich, dass sich die Jägerei innerhalb ganz eng gesteckter Gesetze und Vorschriften abspielt. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, die ein waches Auge auf den Jäger haben, entstehen Abschusspläne. In denen wird basierend auf Statistiken und Zählungen der letzten Jahre festgelegt, wieviele Tiere in einem Revier geschossen werden müssen. Das sind behördliche Vorgaben, die eine Überpopulation in den Revieren verhindern sollen. Der Jäger muss die Abschüsse nachweisen. Er selbst hat ein Interesse daran, dass der Besatz in seinem Revier nicht unkontrolliert anwächst, denn er haftet für Schäden, das „sein“ Wild im Revier anrichtet. Das ist auch etwas, was ich bisher nicht wusste. Wenn man jetzt bedenkt, dass ich trotz viermaligen Dabeiseins noch keinen Abschuss erlebt habe, ahnt man, dass das Erfüllen der Abschuss-Vorgaben auch schnell mal zum Stress werden kann …

Ich habe weiter oben geschildert, wie ich die Ansitzerei erlebt habe. Alles, was mit meiner eigenen Wahrnehmung zu tun hat, ist für mich äußerst interessant. Die Nacht im Wald zu erleben, gönnt man sich ja sonst eher nicht. Es ist aber etwas, was ich sehr empfehlen kann. Ich überlege ernsthaft, das mal allein zu tun, was sicher noch mal eine ganz andere Sache ist.

Ein weiterer Umstand verdient, noch mal eigens erwähnt zu werden: die Liebste und ich sind leidenschaftliche Wildesser. Erstens: Wild schmeckt uns gut, es schmeckt uns besser als das übliche Rind-, Schweine- und sonstwas-Fleisch – auch, wenn es vom Fleischer-Fachgeschäft – und nur dort sollte man Fleisch kaufen – kommt. Wir bilden uns ein, auch einiges von der Zubereitung von Wild zu verstehen. Überhaupt sind wir begeisterte Köche. Wildfleisch selbst vom Schwarzwild ist mager und unvergleichlich aromatisch. Man hüte sich davor, Fleisch von im Gatter gehaltenen Wild zu verwenden. Das hat nämlich gefressen, was ihm der Mensch hingeworfen hat.

Von Markus weiß ich, dass sich Wild ausgesprochen wählerisch ernährt. Die Tiere fressen immer nur das Beste, was sie finden können. Mehr „Bio“ geht gar nicht. Und jetzt kommt noch mal der Jäger ins Spiel: das Stück Wild ist beim Abschuss schon tot, bevor es den Schuss gehört hat. Keine Chance, massenhaft Stresshormone in den Kreislauf zu pumpen.

Jetzt fängt die Jahreszeit an, in der Wildgerichte am besten schmecken. Vielleicht sind es ja auch die Monate, in deren Name ein „r“ vorkommt. Und das Jagen soll – wie man hört – in dieser Zeit besonders viel Spaß machen. Ich freue mich drauf, gelegentlich dabei zu sein!

Sonntagsausflug

Fotoausstellung:
Heinrich Jansen: „Signs – Bilder, die klingen“
KunstWerk Schüttorf
11.09. bis 14.10.2012
dienstags bis sonntags 15:00 bis 18:00 Uhr

Wes Mackey - Foto & © by Heinrich Jansen, Meppen
Wes Mackey – Foto & © by Heinrich Jansen, Meppen

Freund Berni wird ja nie müde, für sein Heimatstädtchen zu werben – so war es nur eine Frage der Zeit und bedurfte lediglich eines passenden Anlasses, dass wir anderen Hörabend-Freunde mal außer der Reihe unserer musikalischen Treffen nach Schüttorf pilgerten. Die Gelegenheit ergab sich gestern, als im KunstWerk Schüttorf die Fotoausstellung „Signs – Bilder, die klingen – oder was sind eigentlich laute und leise Fotos?“ des Meppener Fotografen Heinrich Jansen eröffnet wurde.

Mick Hucknall - Simply Red, Foto & © by Heinrich Jansen, Meppen
Mick Hucknall – Simply Red, Foto & © by Heinrich Jansen, Meppen

Das erste, was uns beeindruckt, ist das KunstWerk selbst. In einem alten Lager- und Kontorhaus, das 2011 aufwändig saniert wurde, gibt es Seminar- und Veranstaltungs- räume und einen großen Saal, in dem auch die Ausstellung stattfindet. Als Armin und ich den Saal betreten, fällt es uns nicht ganz leicht, Thomas – dessen Motorrad wir draußen schon gesehen haben – und Berni zu finden, so voll ist es dort trotz des fantastischen Spätsommer- wetters. Berni, den in Schüttorf wirklich jeder zu kennen scheint, ist in seinem Element, wird ständig begrüßt, schüttelt Hände und stellt uns Leute vor. Langsam dämmert uns, dass es in Schüttorf eine rührige kleine Szene von Musik- und Kulturbegeisterten gibt, die sich alle an diesem Vormittag versammelt haben, um diese feine Ausstellung von Konzertfotos zu sehen.

Viele der Bilder hat der ambitionierte Amateurfotograf Jansen im Heimathaus Twist bei Meppen aufgenommen. Dort finden in Clubatmosphäre hochkarätige Blueskonzerte international besetzter Bands statt. Das Heimathaus Twist – ausgesprochen: Twiiist – ist Gegenstand zahlreicher Gespräche um uns herum – immer geht es um kürzlich dort erlebte Konzerte. Wir sind wohl von Fachpublikum umgeben.

Jansen selbst erfreut sich freundschaftlicher Kontakte zu vielen Musikern, besonders auch zur britischen Band Colosseum, für deren Konzerte er eine Dauer-Akkreditierung als Fotograf hat. Das wundert den Betrachter seiner Bilder nicht: Jansen lässt die Musiker gut aussehen, findet für seine Aufnahmen die besonderen Momente. Für mich zeigt sich das eindrucksvoll an einer Fotografie des Musikers Wolf Maahn:

Wolf Maahn, Foto & © by Heinrich Jansen, Meppen
Wolf Maahn, Foto & © by Heinrich Jansen, Meppen

Ein paar Anmerkungen noch:

„Signs“ – so heißt diese Ausstellung, da die meisten Exponate von den abgebildeten Musikern signiert sind.

Selten wurde ich bei einer Ausstellungseröffnung musikalisch so gut unterhalten wie gestern vom emsländischen „Jazztrio zu viert“ SECCO.

Ich bedanke mich bei Heinrich Jansen für die Erlaubnis, hier einige seiner Fotos zu zeigen.

so lala …

Mark Knopfler - Privateering (2CD 2012)Lange schon vorbestellt und sehnsüchtig erwartet – am letzten Augusttag hielt ich endlich das neue Mark Knopfler-Album Privateering in den Händen. Seitdem drücke ich mich davor, es hier zu beschreiben, denn ich bin offen gestanden ein wenig enttäuscht davon. Natürlich musizieren Knopfler und seine Mitstreiter auf allerhöchstem Niveau – keine Frage. Was dabei herauskommt, sind für sich betrachtet – oder besser: gehört – Blues-, Country- oder Folk-Perlen, aber aneinandergereiht ergeben die 20 auf zwei CDs verteilten Preziosen einfach keinen Spannungsbogen. Alles ist gleichbleibend ruhig, gleichbleibend melancholisch, gleichbleibend einschläfernd. Ich hab’s noch kein einziges Mal geschafft, das Doppelalbum durchzuhören. Einmal bin ich gar bei dem Versuch eingenickt.

Das ist mir bei den Vorgänger-Alben noch nie passiert. Bisher gab’s auch zwischendurch immer mal was Flotteres zu hören, zum Beispiel Get Lucky vom gleichnamigen Album, Punish The Monkey vom Album Kill To Get Crimson, auch Postcards From Paraguay, Done With Bonaparte oder Cannibals von Alben davor. Nein, dieses Werk klingt so, als habe man einen Sampler der ruhigsten Stücke aller bisherigen Knopfler-Alben vor sich. Schade.

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