Cecile McLorin Salvant

Cecile McLorin Salvant - by Miami6205 (Own work) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Cecile McLorin Salvant – by Miami6205 (Own work) [CC BY-SA 3.0 ], via Wikimedia Commons

„Auf diese Stimme haben Jazzfans gewartet“

überschrieb Matthias Wegner seinen Beitrag über Cecile McLorin Salvant auf Deutschlandradio Kultur, den man mit Gewinn hier nachlesen und zumindest noch eine Weile lang anhören kann. Seither beschäftige ich mich in mancher freien Minute mit dieser jungen US-amerikanischen Sängerin und ihren Spuren im Netz. Was man dort findet, kann nur begeistern. Ich empfehle ein einstündiges Video eines Auftritts beim Jazzfestival im französischen Marciac im August 2014. Die Sängerin und das Trio des Pianisten Aaron Diehl lieferten dort einen atemberaubenden Auftritt ab!

Zur Einstimmung als kleine Kostprobe ein Ausschnitt aus diesem Konzert: „John Henry“, ein Song über den amerikanischen Volkshelden, an dessen Legende sich auch schon andere Musiker (vgl. Wikipedia: Johnny Cash, Pete Seeger, Joe Bonamassa, Van Morrison, Bruce Springsteen, Harry Belafonte, Jerry Lee Lewis u.a.) abgearbeitet haben.  – Hier fasziniert mich neben der Sängerin wieder mal besonders der Bassist, in diesem Fall Paul Sikivie. Viel Spaß!

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Segschneider #04

Diesmal politisch völlig unkorrekt: über künstlerische Freiräume im ehemaligen Ostblock

Ach, ich freu mich: kaum ist das neue Blog eröffnet, meldet sich auch Segschneider zurück! Hier seine aktuellen Betrachtungen über Streicher-Quartette im „real existierenden Sozialismus“:

Peter I. Tschaikowski - Streichquartett F-dur op. 22 - Borodin-Quartett
Peter I. Tschaikowski – Streichquartett F-dur op. 22 – Borodin-Quartett – Eterna

Zwar ist es schon länger her, dass wir – der siegreiche Westen – den sogenannten Sozialismus bezwungen haben. Weil wir so ungeheuer erfolgreich sind, wirtschaftlich vor allem. Der westliche Kapitalismus ringt alles nieder; in der jüngsten, aber nicht letzten Krise hat er beinahe sich selbst niedergerungen. Ob er sich selbst überwinden kann, ist noch offen.

Aber das darf man derzeit wohl immer noch nicht, den ehemaligen Ostblock als ein Paradies schildern. Er war eines, und er ist immer noch ein paradiesischer Ort für Ballettliebhaber, Musikliebhaber im Allgemeinen und Quartettafficionados im Besonderen. Es wird wohl etwas mit den Arbeitsbedingungen zu tun haben, die dort herrschten. Am Moskauer Zentralismus – das dortige Konservatorium hatte unbestreitbar die Führungsrolle – hat es eher nicht gelegen. Denn die Franzosen, ein nicht minder zentralistisches Völkchen, haben diese Fülle atemberaubend guter Quartettspieler bisher nicht hervorgebracht.

Bleiben die übrigen Arbeitsbedingungen. Ich halte es für zutreffend, dass Quartettspiel nicht nur eine Lebensaufgabe ist, sondern dass ein Zusammenspiel umso besser werden kann, je länger und bewusster die vier Musikanten miteinander umgehen. Quartett erwächst aus gemeinsamem Leben. Es nützt gar nichts, vier Superstars aus allen Kontinenten einzufliegen und zu sagen: nun spielt mal schön. Das ist eher kontraproduktiv und wird sehr leicht die Karikatur eines Quartetts.

Von Karl Kraus konnten wir erfahren, dass der gute Schreiber des Zensors bedarf: erst der Zensor würde ihn zwingen – so argumentiert Karl Kraus – sein Bestes zu geben. Ich habe den Verdacht, dass es bei der Musik ähnlich sein könnte, obwohl ich nicht erklären kann, wie das genau funktionieren sollte. Dass im damaligen Ostblock reichlich Zensur war, kann kaum bestritten werden. Je nach Generalsekretär in Moskau muss zeitweise ein klaustrophobisches Gefühl des Eingesperrtseins geherrscht haben. Es mag sein, dass die Flucht in die Musik sich gewissermassen aufdrängte.

Wie auch immer: dort hatten Quartettspieler Zeit zu reifen. Kommerzieller Druck – Konzertagenten, die verdienen – big business, das den Umsatz will – all diese Urkräfte des Westens und die von ihnen hervorgerufenen Verwüstungen junger, frühzeitig verschlissener Spieler fehlten. Man hatte Zeit. Zeit, um Spieltechnik, Ideen und Menschen sich entwickeln zu lassen.

Kultur spielte und spielt in Russland eine hervorgehobene Rolle, die wir uns eher schlecht als recht vorstellen können. Obwohl einige Journalisten uns das sogar in ARD und ZDF nahezubringen versucht haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Empfangskommittee inklusive Bürgermeister sich auf dem Bahnsteig einfindet, um einen bekannten Dichter zu begrüssen, der seine Heimatstadt besucht.

Die Intensität des Kulturlebens, die Akzeptanz des Künstlerischen verbunden mit staatlicher Förderung – all das zeigte wohl Wirkung. Jedenfalls entstand eine erstaunliche Zahl guter Quartette. An ihrer Spitze das Borodin Quartett, eine Ausnahmeerscheinung selbst innerhalb eines hochgesteckten Rahmens.

Für Quartettliebhaber gibt es einen sehr einfachen Tip: völlig egal, ob da nun Borodin, Tanejew oder sonstwie Quartett draufsteht – einfach kaufen, wenn man über eine Melodia oder Eterna Aufnahme dieser Ära stolpert. Selbst wenn es eine original Hungaroton Scheibe sein sollte: kaufen! Man kann da kaum etwas falsch machen. Künstlerisch waren alle Einspielungen, die ich dieserart erstanden habe, eine wundervolle Bereicherung. So, als ob sie befreit von westlichen Zwängen aus einer anderen Welt stammten. Nur dass man das selbstverständlich auch heute noch nicht sagen darf, dass der ehemalige Ostblock ein Künstlerparadies gewesen ist. Gewesen sein könnte, wenn man die musikalischen Ergebnisse zum Maßstab nimmt.

Östlich der Elbe beginnt eben nicht die asiatische Steppe, wie Konrad Adenauer einmal meinte, sondern dort blüht – oftmals im Verborgenen – eine staunenswerte Kultur. Sichtbar für denjenigen, der hinschauen mag.

Frühe Röhrenverstärker-Projekte bis 2012

Als ich 2006 anfing, mich mit dem Bau von Röhrenverstärkern zu befassen, hatte ich noch keinen rechten Plan, in welche Richtung das mal gehen könnte. So entstand eine bunte Ansammlung von Geräten, keine wirkliche Anlage mit aufeinander abgestimmten Komponenten.


Ich hab jetzt mal Bilanz meiner frühen Verstärker-Projekte gezogen. Da einige der zwischen 2006 und 2012 gebauten Geräte nicht mehr existieren, musste ich dazu tief in mein Bildarchiv hinabsteigen. Was dabei zutage kam, habe ich in einer eigenen Seite zusammengefasst … mehr.

Aus dem Radionisten wird nun der Audionist

der Radionist - letzter Beitrag

Seit 2011 betreibe ich mein Blog. Als leidenschaftlicher Radiohörer, lizenzierter Funkamateur (DH1BAT) und jemand, der Röhrenradios wieder in Schwung bringt, empfand ich es als naheliegend, all diese Hobbyaktivitäten in einem Webtagebuch unter dem Namen „der Radionist“ beschreibend zu bündeln. Das ging auch eine Weile recht gut, bis ich die Bloggerei im November 2014 vorübergehend einstellte und das Blog in den Wartungszustand versetzte. Was war geschehen?

Der Wandel verlief schleichend. Die Beschäftigung mit reparaturbedürftigen Röhrenradios nahm ab zugunsten des Baus von Audio-Röhrenverstärkern. Parallel dazu verschob sich mein Hörschwerpunkt vom Radio hin zum Hören konservierter Musik von CD und Vinyl. Damit einhergehend gab es im Blog zunehmend Beschreibungen von Tonträgern, ohne dass es weiterhin in nennenswertem Umfang Beiträge zu Radiothemen gegeben hätte. Das passte alles hinten und vorn nicht mehr. Deshalb auch die Pause von bald einem Jahr.

Jetzt mache ich den Schnitt. Ab heute blogge ich wieder. Aus dem Radionisten habe ich viele der Beiträge, die sich mit Musik beschäftigen, in den Audionisten herübergerettet. Dieser Vorgang ist noch nicht abgeschlossen.

Faustregel: alle Beiträge aus 2014 oder früher stammen noch aus der Radionisten-Zeit.

Ausblick: nach wie vor wird die Musik ein wichtiges Thema sein. Verstärkt werde ich technikorientierte Beiträge verfassen und hier einstellen. Dabei muss es nicht immer um Röhrenverstärker gehen. Aus dem engeren Kreis derjenigen, mit denen ich mich über mein Hobby austausche, kommen Signale, man wolle sich mit eigenen Beiträgen an diesem Blog beteiligen. Das kann spannend werden!

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