Um das mal gleich klarzustellen: von Frank Zappa und seinen Alben habe ich bisher wenig bis keine Ahnung. Seine Musik ist bis auf einige Brüller, die fast jeder kennt, weitgehend an mir vorbei gegangen – obwohl es in meinem persönlichen Umfeld zu jeder Zeit beinharte Zappa-Fans gegeben hat, von denen ich mir etwas hätte abhören können. Die DVD-Box, von der ich nun berichten will, hat mich aber schwerst angefixt!
Zappa plays Zappa (2DVD, 2010)
Eigentlich könnte das Projekt auch „Dweezil Zappa plays Frank Zappa“ heißen. Mit Dweezil hat sich ein überaus talentierter Sohn aufgemacht, das Erbe seines 1993 verstorbenen Vaters zu pflegen und nochmals in die Welt zu tragen. Das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie. Dweezil Zappa hat ein hochkarätiges Musiker-Kernteam zusammengestellt, das hier von „Gästen“ unterstützt wird, die Frank Zappas zeitweilige Wegbegleiter waren, als da sind: der Schlagzeuger Terry Bozzio, der unvergleichliche Steve Vai an der Gitarre und Napoleon Murphy Brock, Saxophonist und unverwechselbarer Sänger.
Was man hier zu sehen und zu hören bekommt, ist auch nach heutigen Maßstäben avantgardistisch und dennoch – trotz aller Vertracktheit, Komplexität, Vielschichtigkeit, vom ersten Eindruck her auch Schrägheit – absolut durchhörbar. Freunde des ausufernden Instrumentalsolos kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie die des traumwandlerisch sicheren Zusammenspiels der Musiker, das hier wirklich frappierend ist. Das Tollste: Dweezil Zappa – selbst ein hervorragender Gitarrist – nimmt sich angenehm zurück, der Star ist nicht er, sondern sein Vater Frank.
Musik mit Worten beschreiben zu wollen hieße zumindest für mich, mich aufs Glatteis zu begeben. Das tue ich lieber nicht – besser verlinke ich ein Youtube-Video. Was da zu sehen ist, ist das Stück „The Black Page“, das deshalb so heißt, weil es in niedergeschriebener Form ein weißes Blatt Papier von Noten ganz schwarz macht… Es beginnt mit einem Schlagzeugsolo von Terry Bozzio, später wird der Gitarrist Steve Vai hinzugebeten. Schauen, hören und genießen:
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Leider ist diese Art von Musik in unserem Haus nicht konsensfähig, aber heute ist wieder Gelegenheit, die zwei DVDs in aller Ruhe zu genießen: die Liebste ist nicht zuhause…