In letzter Zeit kam ich nicht so recht zum Bloggen. Berufliches drängte sich in den Vordergrund – das mag es entschuldigen. Vor ein paar Tagen aber stolperte ich über ein Gedicht, das mir seitdem gar nicht mehr aus dem Kopf will – so sehr hat es mir gefallen. Vielleicht kann ich es ein wenig abschütteln, wenn ich es hier einstelle. Es ist von Christian Morgenstern.
Palmström
Palmström steht an einem Teiche
und entfaltet groß ein rotes Taschentuch:
Auf dem Tuch ist eine Eiche
dargestellt sowie ein Mensch mit einem Buch.Palmström wagt nicht, sich hineinzuschneuzen –
er gehört zu jenen Käuzen,
die oft unvermittelt-nackt
Ehrfurcht vor dem Schönen packt.Zärtlich faltet er zusammen,
was er eben erst entbreitet.
Und kein Fühlender wird ihn verdammen,
weil er ungeschneuzt entschreitet.Christian Morgenstern (1871 – 1914)