Medienstau

Led Zeppelin - Celebration Day

Ach, manchmal wird’s auch mal ein bisschen viel. Momentan sitze ich wesentlich lieber vor meinen Lautsprechern und höre Musik, als dass ich großartig zum Bloggen käme. Soviel Ungehörtes hat sich angesammelt in den letzten Wochen – man kommt ja kaum hinterher. Ich zähle mal ein paar Sachen auf:

Led Zeppelin - Celebration DayLed Zeppelin – Celebration Day (2CD + 2DVD, 2012)

Lange herbeigesehnt, gibt es die Aufnahmen dieses einzigartigen 2007er Konzerts nun endlich seit Ende letzten Jahres in Ton und Bild. Meine hoch gesteckten Erwartungen werden hier mehr als erfüllt. Was die Gründungsmitglieder John Paul Jones, Jimmy Page und Robert Plant gemeinsam mit Jason Bonham, dem Sohn ihres 1980 verstorbenen Drummers John Bonham, auf die Bühne bringen, ist ein Tritt in den Hintern vieler Möchtegern-Epigonen. Fantastisch!

Who's That Man - A Tribute To Conny Plank (4CD 2013)Who’s That Man – A Tribute To Conny Plank (4CD 2013)

Conny Plank war in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts der maßgebliche Produzent und Toningenieur für Krautrock und Elektropop. Er produzierte die ersten fünf Alben von Kraftwerk, arbeitete mit Cluster, Neu!, Gianna Nannini, Heinz-Rudolf Kunze, den Eurythmics, Guru Guru, Kraan, Jane, Ultravox, Brian Eno, Can, Michael Rother, Klaus Dinger und, und, und … 1987 starb er 47jährig an einer Krebs-Erkrankung, mitten in der Arbeit an Heiner Pudelkos erstem Solo-Album.

Die 4CD-Box bringt viele Beispiele seiner Arbeit, wenngleich die Herausgeber wohl auf die großen Namen wie Kraftwerk, Ultravox, Can oder Kunze verzichten mussten – wegen nicht eingeräumter Rechte … ? Egal – was auf diesen CDs von Neu!, D.A.F., La Düsseldorf, den Eurythmics, H.-J. Roedelius, Dieter Möbius, Brian Eno und vielen anderen zu hören ist, hätte die Anschaffung schon gerechtfertigt, wenn ich die Box nicht geschenkt bekommen hätte. Ein Bekannter, für den ich Bewerbungsfotos gemacht hatte, überraschte mich mit einem Geschenk-Paket von Amazon …

Gianmaria Testa - Da Questra Parte Del Mare (CD 2006)Gianmaria Testa – Da Questa Parte Del Mare (CD 2006)

Segschneider brachte mich drauf – der nutzte unter anderem diese hervorragend produzierte CD, um mir die Qualität seiner Musikanlage zu demonstrieren, was ihm auch gelang. Ich saß auf seinem Sofa, er sagte sowas wie: „… das musst Du hören …“, und dann überraschte mich aus heiterem Himmel diese unglaublich sonorige, bassige, raue Stimme auf Italienisch – eine Sprache, die ich leider nicht verstehe. Trotzdem nimmt mich diese Stimme auch jetzt noch, nachdem ich mir das Album gekauft und einige zig-mal gehört habe, fest gefangen. Es handelt sich, wie ich nun weiß, um ein Konzeptalbum, das sich mit dem Schicksal von Flüchtlingen beschäftigt, die versuchen, von Nordafrika aus über das Mittelmeer nach Südeuropa zu gelangen. Gianmaria Testa schreibt auf seiner Website:

Sie sind zu zweit von irgendeinem Hafen in Nordafrika aufgebrochen, als blinde Passagiere versteckt im Laderaum eines Frachtschiffes. Nach zwei Drittel der Reise hat man sie entdeckt und ins Meer geworfen. Ein Fischerboot hat sie aus der Adria geholt. Keinerlei Hilfe an Bord.
Sie haben sie wie Ballast in einem Schlauchboot zweihundert Meter vor einem Strand in Apulien ausgesetzt.
Als sie an Land gebracht wurden, war es für einen der beiden zu spät.
(…)
Ich habe nicht für sie geschrieben. Das könnte ich nicht.
Ich habe für mich geschrieben und für diejenigen, die wie ich auf dieser Seite des Meeres leben.

Testas Lieder bekommen mit dem Wissen darum, um was es da inhaltlich geht, auch für den des Italienischen nicht mächtigen Hörer zusätzliches Gewicht. Den Melodien und der ungewöhnlichen Stimme kann man sich ohnehin schwer entziehen. Kaufbefehl!

Aktuelle Schnäppchen beim Haushaltsauflöser meines Vertrauens (nur LPs):

  • Bob Dylan – Blood On The Tracks (1974), Planet Waves (1974), Slow Train Coming (1979)
  • Joni Mitchell – Shadows And Light (Live, 2LP 1980). Schon deshalb interessant, weil hier Jaco Pastorius den Bass bedient!
  • Beatles – Revolver (1966), Abbey Road (1969)
  • Miriam Makeba – Forbidden Games (1973)
  • … und noch 30 weitere …

 

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