Die dunkle Seite des Mondes

Pink Floyd - The Dark Side Of The Moon

Pink Floyd - The Dark Side Of The MoonEs beginnt immer mit diesem Herzschlag-Rhythmus. Gut 42 Minuten später endet es dann auch wieder so, dieses Album aller Alben, die ich besitze. Und oft scheint sich beim Anhören mein eigener wirklicher Puls mit diesem Rhythmus zu synchronisieren. Die Rede ist von Pink Floyds großem Wurf Dark Side Of The Moon. Gestern war es auf den Tag genau 40 Jahre her, dass Roger Waters, David Gilmour, Richard Wright und Nick Mason dieses Album veröffentlichten. Für mich hat es seither überhaupt nichts von seiner Faszination verloren.

1973 war ich noch Schüler an einem Gymnasium in einer Kleinstadt im Bergischen Land, aber von der Existenz dieser Platte wusste ich recht schnell und kurze Zeit später drehte sich die Scheibe auf meinem Dual-Plattenspieler. Vorher kannte ich schon Ummagumma, Atom Heart Mother und Meddle. Das waren aber Alben, denen ich mich eher – im Rahmen meiner damaligen Möglichkeiten – „intellektuell“ angenähert hatte – mit so einer Art von „gymnasialem Mittelstufen-Intellektualismus“. Pink Floyd hören als Mittel der Abgrenzung … Damit war es aber mit Dark Side vorbei. Diese Platte war melodisch gesehen die Übertragung des Echoes-Konzepts auf ein ganzes Album. Sie war eine Offenbarung. Und das sowohl musikalisch als auch textlich. Pink Floyd ließen mit diesem Album den psychedelischen Space-Rock-Zauber hinter sich, von dem sie sich bisher – sich immer noch unter dem Einfluss des sich mittlerweile in den drogenbedingten Wahnsinn abgedrifteten Band-Mitgründers und ehemaligen Masterminds Syd Barrett fühlend – nicht hatten befreien können. Jetzt gelang der längst überfällige Befreiungsschlag – nicht zuletzt mit Texten, die etwas mit der Lebenswirklichkeit des Menschen in der modernen Gesellschaft zu tun hatten.

Ich wünschte, ich könnte diese Platte noch mal zum ersten Mal hören: ich erinnere mich, dass ich fassungslos war von der Schönheit dieser Stücke und davon, wie sie ineinander übergingen. Es war – und ist – eine gewaltige Collage aus Musik, Geräuschen und Gesprächsfetzen, wie man sie bis dahin noch nie gehört hatte.

Mitte der 80er trennte ich mich von allen meinen Vinyl-Platten, um mit fliegenden Fahnen ins Lager der CD-Fans überzuwechseln – was für ein großer Fehler! Aber welche CD war meine allererste? Es war „Dark Side Of The Moon“ von Pink Floyd. Diese CD besitze ich noch heute, außerdem auch längst wieder eine Vinyl-Ausgabe des Albums.

Gestern war also Pink-Floyd-Tag bei mir. Ich hörte The Piper At The Gates Of Dawn, Relics, Dark Side Of The Moon, Wish You Were Here und The Wall.

Und was machte mich auf das Jubiläum aufmerksam? Wieder mal das Qualitätsradio wdr5 mit seinem Zeitzeichen.

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