It’s raining again

Der herrliche Wochenendbeginn mit vielen Sonnenstunden ist ganz nach meinem Geschmack. Meiner erwachten Frühlingsgefühle schäme ich mich ganz und gar nicht. Im Überschwang kaufe ich mir neue Schuhe, außerdem spendiere ich meinem Auto ein Luxus-Waschprogramm.

Den lieben Mitmenschen geht’s offenbar genauso: sie tragen bei solchem Wetter die Mundwinkel nach oben (trotz anstehender Gartenarbeit!) und sind nett zueinander. Pünktlich zum Sonntag (typischerweise!) ist der liebliche Spuk nun vorbei: it’s raining again.

Das gibt mir endlich die Gelegenheit, ein seit ein paar Tagen zurückgehaltenes musikalisches Kleinod zu präsentieren, das ich beim Stöbern auf boschblog.de gefunden habe: eine bittersüße Cover-Version von “Crying In The Rain” – bitteschööön…

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Hinter dem Künstlernamen finn. verbirgt sich der mir bisher unbekannte Hamburger Musiker und Songschreiber Siegfried Zimmer. Der hat für sein Album “I Wish I Was Someone Else” 13 Coverversionen von Charthits wie Crying In The Rain, Love Is In The Air, Private Dancer oder Kiss eingespielt und sich dazu Verstärkung geholt. Sein Partner bei “Crying In The Rain” ist Dirk von Lowtzow, weithin bekannt als Frontmann der Band Tocotronic.

Pet Shop Boys - actually (LP 1987)finn.s Interpretation des Everly Brothers-Klassikers und das Video sind gelungene Beispiele dafür, wie aus Lakonie, Kargheit und klugem Zitat etwas ganz Neues entstehen kann.

Apropos kluges Zitat: ich bin mal zum Plattenregal gegangen und habe das Album “actually” der Pet Shop Boys hervorgeholt – Volltreffer!

Bob Seger & The Silver Bullet Band – Night Moves (LP 1976)

Bob Seger & The Silver Bullet Band - Night Moves (LP 1976)1978 fing alles an mit uns beiden. Uns begeisterte die Musik von Bob Seger. Die war auch der Soundtrack einer unvergessenen, mir damals endlos erscheinenden Autofahrt durch das nachmitternächtliche Dortmund auf der verzweifelten Suche nach einem Kondomautomaten. Auf den hatte jemand mit einem Edding „Jute statt Plastik“ geschrieben.

Wir sind zusammengeblieben. Heute fällt es uns leicht, über diese alte Geschichte zu lachen. Nur – „Main Street“ von Bob Seger macht uns sentimental, allerdings auf angenehme Art.

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heavy rotation Vol. 5: Radiohead – The King Of Limbs

Vor einer Woche kannte ich von der Band Radiohead weiter nichts als den Namen. Bis ich ins Blog .musslautsein geriet und mich dort in der Kategorie Mukke umsah. Ich stieß auf ein einstündiges eingebettetes YouTube-Video, in dem man die Band ihr aktuelles Album

Radiohead – The King Of Limbs (CD 2011)

Radiohead - The King Of Limbs (CD 2011)nochmal live – aber ohne Publikum – in einem Keller einspielen sieht (siehe unten). Das zog mich sofort in Bann.

Dies habe ich mir über Radiohead angelesen: 1986 in Oxford, England gegründet, legt die Band um den charismatischen Sänger, Gitarristen und Pianisten Thom Yorke und den Gitarristen, Keyboarder und Soundtüftler Jonny Greenwood 2011 mit „The King Of Limbs“ ihr achtes Studioalbum vor.

Diese Musik ist schwer zu beschreiben. Da mischen sich Gitarrenriffs, Loops und elektronische Klänge mit Elementen von Rock und drum’n bass. Durchgängig ist alles sehr perkussiv. Das erzeugt einen düsteren Sog, gesteigert durch die immer leicht nölige Stimme von Thom Yorke.

Die inzwischen angeschaffte CD fährt Sonderschichten…

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heavy rotation Vol. 4: Anoushka Shankar – Rise (CD 2005)

Anoushka Shankar - Rise (CD 2005)Ich hab‘ schon mal erwähnt, dass ich dank eines Freundes über sehr viele Mitschnitte der DRadio Wissen-Sendung „Nightflight“ von und mit Alan Bangs verfüge. Beim nachträglichen Hören der Sendung vom 20. März 2011 faszinierte mich ganz besonders der Titel „Sinister Grains“ von Anoushka Shankars Album „Rise“. Dieser Titel bohrte sich geradezu in meinen Kopf. Er beginnt mit grummelnden Didgeridoo-Klängen, zu denen sich ein monoton-dumpfer Bass-Rhythmus gesellt, dann eine Männerstimme mit für westliche Ohren Muezzin-ähnlichem Gesang, der aber gelegentlich in Scat-Gesang übergeht. Erst bemerkt man die ständigen Einsprengsel von Sitar-Klängen gar nicht, so bestimmend ist das Soloinstrument, die Shehnai – eine Art Oboe aus Indien. Das Stück fließt geradezu und scheint den Zuhörer zu hypnotisieren. Ich konnte mich dem zuerst kaum entziehen, habe den Titel immer wieder angehört und war – und bin es immer noch – fasziniert. Mittlerweile besitze ich die CD.

Jetzt aber erst mal Wissenslücken schließen: Anoushka Shankar ist Tochter und Schülerin des indischen Sitar-Virtuosen Ravi Shankar, der ab den späten 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts die indische Musik auch in der westlichen Welt bekannt machte. Er trat gemeinsam mit dem Geiger Jehudi Menuhin auf und beeinflusste mit seiner Musik auch George Harrison. Er war Akteur beim legendären Woodstock-Festival, distanzierte sich aber später von der Hippie-Bewegung. Ravi Shankar ist auch der Vater von Norah Jones. Sie ist die etwas ältere Halbschwester Anoushka Shankars.

Mit diesem Album trat Anoushka Shankar aus dem Schatten ihres Vaters heraus:

“It’s very much my own music and my journey and who I am right now,” (…) “I felt like I was rising into that. On a personal level, Rise signifies growth. It was a step up for me. Not even up, just more into my own.”

Anoushka Shankar auf Ihrer offiziellen Homepage

Jetzt noch ein Video:

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heavy rotation Vol. 3: Brigitte edition – Jazz for Dinner

Brigitte edition - Jazz for DinnerIch muss ständig Musik hören. Bei der Arbeit, beim Kochen, beim Essen – einfach immer. Meine Liebste kennt das seit vielen Jahren, leidet aber sicher nicht übermäßig darunter (bilde ich mir zumindest ein…).

Beim Essen ist es aber so, dass die Musik wirklich stimmen muss. Nichts ist ärgerlicher, als dauernd vom Tisch aufzuspringen, weil die CD bei irgendeinem schrägen oder besonders dynamischen Titel angelangt ist, den man in dem Moment gar nicht ertragen kann. Es gibt Tonträger mit Musik, die man sonst klaglos konsumieren kann, die aber nicht dazu taugt, ein Essen akustisch zu untermalen. Man legt solch eine CD oder LP auf, begibt sich zu Tisch, ein Musikstück nach dem anderen erklingt – gar nicht mal zu laut – und irgendwann merkt man, dass irgendwas nicht stimmt. Man schiebts erst gar nicht auf die Musik, auch das Essen schmeckt vorzüglich, aber irgendwie wird man kribbelig. So ähnlich mag sich die Prinzessin auf der Erbse gefühlt haben… Plötzlich weiß man’s dann: die Musik nervt! Also aufspringen, Essen unterbrechen, neue Platte raussuchen!

Mittlerweile gibt es allerdings in unserem Haushalt für den Zweck der Abendessen-Beschallung eine Reihe von Tonträgern mit „Konsens-Musik“ – so nenne ich die gerne, denn dabei handelt es sich um von der Liebsten abgenickte Sound-Ware. Unser derzeitiger Favorit ist das Album „Jazz for Dinner“ aus der Brigitte-edition. Die playlist des 2001 erschienenen Auftaktalbums einer inzwischen mehr“albigen“ Serie entstand wohl aus ähnlichen Überlegungen heraus, wie ich sie gerade geschildert habe. Da reihen sich Perlen des Smooth Jazz aneinander, dargeboten von Trägern großer Namen, so zum Beispiel von Diana Krall, Patti Austin, Diana Ross, Silje Nergaard, Louis Armstrong und Billie Holiday – um nur einige zu nennen. Das ist Jazz mit starker Nähe zur Popmusik, teilweise hören wir leicht angejazzte Coverversionen von Pop-Originalen, so den Elton John-Hit „Your Song“, vorgetragen von Al Jarreau, oder den Carole King-Klassiker „You’ve Got A Friend“ in einer Interpretation von Donny Hathaway und Roberta Flack. Das kommt alles sehr geschmackvoll und ohne große Lautstärke-Unterschiede daher und schmeichelt sich so geradezu in den Gehörgang.

Toller Soundtrack für ein schönes Essen zu zweit oder mit Gästen.

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